Mein
Fenster zum Fleet,in
Hamburg an de Woterkant.--Ich
hatte nichts, aber ich warjung
und die Welt war so bunt,damals
in den Aufbaujahr 1960.Wohnungen
waren rar in dieserZeit,
waren einfach zu wenig da.So
mietete ich mir nun gar in derStadt,
so ganz superzentral, einekleine
Unterkunft, erst einmal.Ein
Gründerhaus mit Sims undauch
Fries, wie liebte ich dies.Vom
Fenster aus schaute ich garzur
Brücke hinab und zum Fleet,auf
weiße Schwäne und Enten ,auf
Boote und Schuten und vomweiten
hörte ich gar große Schiffe,vom
Hafen und der Elbe her tuten.Es
war wie ein winziges Paradies,hier
war nun mein kleiner Palast,hier
fühlte ich mich wohl, dachte,hier
könnt ich leben, ohne Unterlass.Betriebsamkeit
am Tag, ringsherumund
totale Geborgenheit in der Nacht.Doch
es kam wieder mal alles andersals
gedacht und bin aus meinem soherrlichen
Traum, gar schmerzlich,krass
aufgewacht. Oh Gott, oh Grauswie
schaut heut' mein Palais, meine Burgmein
schmuckes Haus, jetzt nach derGrundsanierung
aus. Dunkelbraun gar,die
Bleichenbrücke 6, entmenschlicht,modern-steril,
befremdend, blendet mirdie
so blanke Glasfassade nun entgegen,gar
eine Entscheidung vom Architekten,so
äußerst riskant und auch verwegen, zumGlück
muss ich dort nicht mehr drin leben.in
diesem gigantischen Würfel aus Glas; einzigan
die Erinnerung, da werden die Augen nass.
-...-
Tschüs Kuddelahh.
Hamburg.
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